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Letzte Aktualisierung: 23.3.2013

 

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Sozialer Dienst im Ausland

Beschreibung des Zivildienstprojektes des ‚Eine-Welt-Laden Hückelhoven e.V.‘ in Brasilien

Der ‘Eine-Welt-Laden Hückelhoven e.V.’ unterstützt seit geraumer Zeit in der Diözese Juazeiro im trockenen Nordosten Brasiliens das sog. IRPAA-Projekt - IRPAA steht für ‘Institut zur Förderung angepasster Landwirtschaft und Kleintierzucht’. Dieses Projekt wird von MISEREOR als besonders förderungswürdig angesehen, weil es versucht, den von der Dürre betroffenen Menschen Lebensperspektiven zu ermöglichen. Einer der Initiatoren des Projektes, Pater Wilhelm Mayer, hat in der zum Bistum Juazeiro gehörenden Kleinstadt Pilão Arcado eine Art ‘Sozialstation’ eröffnet; dort hat der ‚Eine-Welt-Laden-Verein‘ – als offizielle Trägerorganisation mit Zustimmung des Bundes – eine Zvildienststelle (einen so genannten ‘Anderen Dienst im Ausland’) eingerichtet, der das friedliche Zusammenleben der Völker fördern will.

Die Diözese Juazeiro liegt im Norden des Bundesstaates Bahia (BA) und schließt das sog. ’Vieleck der Dürre’ ein, so genannt wegen des heißen Klimas. Die Dürreperioden - Jahre ohne Regen, die man voraussagen kann - lassen die Menschen oftmals verzweifeln. Der Mangel an Möglichkeiten, das Regenwasser zu speichern oder an Grundwasser zu kommen, macht aus dem Leben im Sertão während der langen Zeit der Dürre eine Qual. Die brasilianische Regierung investiert zwar viel in den Fluss Rio São Francisco, der das Leben der Menschen der Diözese bestimmt - sei es mit gigantischen Bewässerungsprojekten; sei es mit der Errichtung von Stauseen, z.B. dem Sobradinho-Staudamm, 40 km von Juazeiro entfernt. Aber der gigantische Stausee - mit einer Fläche von 4.214 km² und einem Volumen von 34,1 Mrd. m³ Wasser - überflutete die Städte Santo Sé, Remanso, Pilão Arcado und Casa Nova sowie zahlreiche kleinere Ansiedlungen und ‘fazendas’. Für die Energiegewinnung von 1.050.000 kW mussten 72.000 Menschen ihr Land verlassen. Für die Utopie eines ‘Neuen Kaliforniens’ wurden die fundamentalsten Menschenrechte missachtet.

Neben dem Bau des Stausees gibt es große Bewässerungsprojekte, die bei ihrer Durchführung wieder Tausende Menschen entwurzelten und nur für einige wenige Menschen bewässerte Landparzellen zur Verfügung stellten. Dadurch veränderte sich die Struktur der Diözese Juazeiro grundlegend: Die Städte wuchsen; die Gegend um Juazeiro wandelte sich zu einem Ort der Arbeitslosigkeit und sozialen Elends. Unterdrückung, Trockenheit, Hunger, Arbeitslosigkeit und Migration stellen somit heute die Realität der meisten Menschen in und um Juazeiro dar.